Melanie Dörig und Meinrad Koch sind beide 1989 in Appenzell Innerrhoden geboren und aufgewachsen. Sie standen im "Hitzigen Appenzeller Chor" jahrelang gemeinsam auf der Bühne. Ihre musikalisch bewegte Performance "Wiibli ond Mandli" taucht ein in die persönliche Auseinandersetzung der Beiden mit dem Getriebensein zwischen Heimatsehnsucht und dem Ausbrechen wollen aus konventionellen Strukturen und tradierten Rollenbildern. Melanie Dörig arbeitet als Dozentin für Rhythmik und Musikdidaktik, Meinrad Koch ist Jodler und Product Manager.
wiibliondmandli.ch @wibliondmandli
Wie war das? Kühnes Weib, liebzarter Mann?
Geschlechterakrobatik nach Appenzeller Manier haben Melanie Dörig (Wiibli) und Meinrad Koch (Mandli) nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes zu bieten. Inspiriert von Volksliedtexten und der gemeinsamen Zeit beim "Hitziger Appenzeller Chor", entwickeln sie ihre eigene Produktion, die augenzwinkernd, aber sehr bewusst mit Klischees traditioneller Rollenbilder spielt.
Was wir sehen und hören ist keine Demontage der eigenen, wertgeschätzten Tradition, sondern wir nehmen das gelingende Bestreben wahr, diese schon immer überraschend lebendigen Melodien und Texte durch Transformation frisch zu halten und sie nicht museal erstarren zu lassen. Der starke lokale Bezug in dieser Gendergeschichte wird durch allgemeingültige Themen aufgebrochen, in denen sich auch ein heterogenes Publikum immer wieder selbst entdecken kann. Der Zugang ist mannigfaltig möglich: Man kann sich unterhalten, überraschen, inspirieren, ertappen lassen. Gesang, Instrumentalspiel, Rhythmus, Sprache, Bewegung und ausgefeiltes Timing – diese kongeniale Mandli-Wiibli-Seilschaft vermag sich selbst und alle Anwesenden sicher über die Geschlechterklüfte zu bringen.
Andrea Richle